Purpendicular ist eine Deep Purple Cover Band. Nicht ganz, denn Ian Paice, Schlagzeuger und Mitglied der Original Deep Purple (immer noch) spielt mit.

Ich hatte zufällig den Konzert Termin gesehen, und spontan beschlossen das Konzert zu besuchen und auch erst das Ticket an der Abendkasse zu lösen. Die Band gibt es schon länger, aber diese Kenntnis musste ich nachrecherchieren. Das Projekt besteht aus Ian Paice und wechselnden Band-Mitgliedern.

Meine Intention war Deep Purple in Anführungszeichen nochmal in einem kleinen Club zu sehen, und andere Songs als auf den offiziellen Konzerten zu hören und mir die Gehörgänge durchblasen zu lassen.

Das Thema Songauswahl traf zu, den Purpendicular spielten unter anderem die Nummern, die sonst nicht gespielt werden: Hush, Black Night, Aint no love (Whitesnake), Perfect Stranger und zur Zugabe Stormbringer. In der Konzertbeschreibung stand noch Child in Time. Das haben sie ausgelassen, aber das habe ich auch nicht vermisst.

Das Konzert begann saustark, erwartungsgemäß Highway to Hell als Opener. Die Überraschung des Konzertes für mich und das absolute Highlight, der Dritte Song Hush. Völlig entstaubt, die behäbige 60zger Beatles Version abgelegt und in einen Kräftigen Made in Japan Sound verwandelt. Ian Paice trommelte, als wenn es schon in die Zugabe ging. Das ganze mündete in ein hörenswertes Schlagzeug Solo.

Danach kam Lazy, auch in einer starken Version, allerdings ohne Mundharmonika, Bis dahin ein wirklich ein Top-Konzert.
Leider ging danach bei mir der Spannungsbogen flöten.

Ian Paice in 10 Metern Entfernung zu sehen, und sein überirdisches Schlagzeugspiel zu sehen, war schon ein Erlebnis. Der Sänger zeigte eine professionelle Bühnenpräsenz. Seine Stimmlage passte sehr gut (Heavy Bands der siebziger) und er konnte auch bei Bedarf in die Intonation von Ian Gillian und David Coverdale wechseln. Die anderen drei lieferten einen Top Background, auch die Soli waren professionell. Daran kann es nicht gelegen haben.

Ich kann es mir nicht genau erklären. Vielleicht lags an mir. Vielleicht doch an der fehlenden Bühnenpräsenz der drei Musiker, oder der fehlenden Lightshow. Vielleicht an den Brüchen „the next Song is from our New Album“, oder doch an der kleinen Location, oder die unbeantwortete Frage, warum ein Song in 'Jesus Christ Superstar' enden muss.

Etwas Besonderes zum Schluß vor der Zugabe. Der Beginn von Smoke on the Water, als ruhige Blues-Variante zum Mitsingen.
Der Sound war auf jeden Fall besser, als bei diesem Handy-Video

Smoke on the Water - Purpendicular with Ian Paice-Live at Katalin 2023-09-22 Uppsala Sweden
https://www.youtube.com/watch?v=b-2tw8IvSxM&t=770s