Wir schreiben das Jahr 1979. Meine Liebe zur Rockmusik hat gerade sich zu entfalten begonnen. Neben der Schule nehme ich jeden sich bietenden Job an, um Geld für Schallplatten und eine Musikanlage zu verdienen. Alles andere ist unwichtig. Da reise ich zum ersten Mal in die USA.

Zur Gastgeberfamilie gehört ein Junge gleichen Alters, der meine Vorlieben teilt. Wir verbringen viel Zeit in Plattenläden und mit Musik. Und auf die im Vorfeld gestellte Frage nach Gastgeschenken habe ich – was diesen Jungen betrifft – einen Vorschlag parat: Das „Album Cover Album“. Ein Buch im LP-Format, prall gefüllt mit Plattencovern und den wichtigsten Infos dazu – Interpret, Titel, Plattenfirma, Erscheinungsjahr, Designer. Nicht ganz billig, aber toll … und ein absoluter Volltreffer. Schallplatten sind unser Leben und dieses Buch fängt sozusagen unsere Seelen ein. Musik zum Anschauen. Man kann darin blättern und stöbern und zählen, wie viele der abgebildeten Alben sich in der eigenen Sammlung befinden. Ein Jammer nur, dass wir am Ende wieder nach Hause fahren und das Buch dortbleibt.

Das „Album Cover Album“ mit 160 Seiten misst 30,5 x 30,5 cm und präsentiert Hunderte von Covern, teils seitenfüllend in Originalgröße, teils bis zu 16 Cover pro Seite. Es erscheint 1977 bei Dragon’s World Limited und wird im Lauf der Jahre um weitere Bände ergänzt. Herausgeber sind Hipgnosis und Roger Dean – legendäre Coverdesigner also, die natürlich dafür sorgen, dass ihre eigenen Schöpfungen nicht zu kurz kommen.

Irgendwann findet ein Exemplar erfreulicherweise den Weg in mein Regal – als eins von mehreren teils dicken Büchern mit Plattencovern. Keine Frage – auch Erwachsene, die des Lesens mächtig sind, mögen Bilderbücher …